Virtual Klezmer

Klezmer in Deutschland
Nach 1990: Klezmer im vereinigten Deutschland

(Besprechung: Heiko Lehmann)

Klezmer in Berlin nach dem Fall der Mauer

Unmittelbar nach der Öffnung der innerdeutschen Grenzen fiel Berlin in einen "Klezmer-Boom", der sich schnell über Deutschland ausbreitete. In Berlin entstanden eine ganze Reihe neuer Bands mit den verschiedensten Ansprüchen und Wegen. Einige orientierten sich an Vorbildern wie Brave old world oder Giora Feidman (Yardniks, Harry´s Freilach). Andere suchten eigene Wege oder verbanden dies mit der Orientierung an mehrere andere Gruppen ( LA´OM, Di grine Kusine ).

Auch im übrigen Deutschland entstanden Bands (zwei Beispiele von hunderten: Oyfn Veg aus Hannover und Klezgoyim aus Bremen).

Gründe für den ”Klezmer-Boom”

Es gab sicherlich mehrere Gründe für den überraschenden Erfolg der Musik. Zum einen der Workshop-Circus, der wahrscheinlich von Giora Feidman, Helmut Eisel und Brave Old World angeführt wurde und deutschen Musikern mehr oder weniger die Möglichkeit gab, etwas über die Musik zu lernen.

Zum anderen war da aber auch der phänomenale Erfolg der New Yorker Band The Klezmatics, die zuerst 1988 auf dem Berliner Heimatklänge-Festival standen und im selben Jahr beim Berliner Label Piranha ihre ersten CD "Shvaign=Toyt ” veröffentlichten.

Eine ganze Reihe amerikanischer Klezmer-Bands tourte exzessiv in Deutschland und hinterließ ihre Spuren.

Mittlerweile ist das Angebot an einheimischen Klezmer-Bands kaum noch zu überschauen, jede Stadt über 30.000 Einwohner scheint mindestens eine eigene Band zu haben. Die Qualität der einzelnen Gruppen ist natürlich unterschiedlich. Es scheint es nötig geworden zu sein, den Begriff Qualität neu zu definieren, denn die Bands messen sich mit den Ellen ihres eigenen Anspruchs - und der kann unterschiedlicher nicht sein.

Zukunft des Klezmer in Deutschland

© 2002 by Heiko Lehmann. All rights reserved.; Disclaimer
Veröffentlichen und Zitieren außerhalb von www.klezmer.de  nur mit Genehmigung des Autors.