Virtual Klezmer

the Klezmatics
jews with horns

(Besprechung: Gus)

Lieder:

  1. Man in a Hat (2:59)
  2. Fisherlid (8:30)
  3. Khsidim Tants (4:16)
  4. Simkhes-Toyre (2:28)
  5. Romanian Fantasy (4:37)
  6. Bulgars/The Kiss (6:51)
  7. Nign (3:30)
  8. Honga (3:18)
  9. In Kamf (3:25)
  10. Doyna (2:20)
  11. Freyt Aykh, Yidlekh (4:58)
  12. Kale Bazetsn (1:52)
  13. Keyser Tartar-Tants (6:27)
  14. Es Vilt Zikh Mir Zen (2:17)
  15. Overture (1:52)
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Kommentar zu einzelnen Stücken:

Eine CD, bei der man merkt, daß sich der Klezmer verändert, daß er lebt und sich weiterentwickelt.

Die CD fängt mit einem flotten Lied an. In Man in a Hat spielen die Kanadier Moxy Früvous mit: Eine Reise durch die Welt.

Ruhiger geht es weiter mit dem Fisherlid. Hier spielen als Gäste der phänomenale Gitarrist Marc Ribot (hat viel mit John Zorn, den Lounge Lizards und Tom Waits zusammengespielt und gerade eine sehr schöne Solo-CD veröffentlicht mit cubanisch angehauchten Eigenkompositionen) und Matt Darriau (ein oft gesehener gast bei den `Matics). Der Gesang startet erst im zweiten Teil des Stückes.

Khsidim Tants basiert auf einem traditionellen hassidischen Tanz.Gefällt mir nicht so besonders, etwas schleppend und nichtssagend.

Die Musik und den Text zu dem Lied Simkhes-Toyre hat  Mark Warshawsky geschreiben. Ein Tanz bei dem man fast von alleine zu hüpfen anfängt. Es singen so ziemlich alle Mitglieder der Gruppe nacheinander einen Teil des Liedes Lorin führt durchs Lied, dann David etwas falsch, Paul schön tief  Frank und dann Alicia leicht gequält. Sehr schön.

Romanian Fantasy ist ein Stück, in dem Alicia auf ihrer Geige wunderbar glänzen kann. Ein ruhiges traditionelles Lied. Lorin spielt auf dem Klavier sehr zurückhaltend und auch David bleibt im Hintergrund.

Bulgars/The Kiss ist ein eher durchschnittliches Stück, in dem jeder brav sein Solo aufs Parkett legt. Der zweite Teil ist besser.

Nign wird beschrieben als: “chant d´extase sans parole dans le style hassidique”.  Text: “Jai bai bai wai jai bai bai bai bai .....................”

In Honga stacheln sichg Alicia und Frank zu immer schnellerem Spiel gegenseitig auf, bis das Stück in einen ruhigen Ausklank kippt.

In Kamf ist ein altes Kampf- und Arbeiterlied. Stammt aus dem Jahr 1890 - und (ich weiss, ich weiss, ich setzte mich in die Nesseln) und in die Zeit gehört es auch. Historisch bedeutsam aber musikalisch (!) heute bedeutungslos.

In Doyna improvisiert David auf seiner Klarinette. David hat sich bekanntlich der ausgesprochen modernen jüdischen Musik verschrieben.

Freyt Aykh, Yidlekh - ein Tanz

Kale Bazetsn ist eine ruhige Geigen-Phantasie.

Keyser Tartar-Tants beschwingt und mein Lieblingsstück der Platte.

Bei dem Schlaflied Es Vilt Zikh Mir Zen singt Lorin und Adrienne Cooper.

In Overture spielen die `Matics viele ihrer Lieder kurz an - ein fetziger Abschluß, der vor allem bei Konzerten gut ankommt.

Fazit:
Nicht unbedingt die stärkste Platte von den `Matics, aber auch an dieser Stelle nochmal - die Klezmatics sind einfach die Besten. Ich habe sie in den letzten Jahren oft live gesehen und es war jedesmal ein Erlebnis. Ein sehr gute live-Gruppe.

Bewertung:
5-ausgezeichnet

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