Virtual Klezmer

Huljet
...a kind of klezmer

(Besprechung: Gus)

Huljet - ...a kind of klezmer
hearmoon-rec ./Indigo TP9 REC

Die erste Veröffentlichung der Gruppe.

Die Besetzung:
Georg Brinkmann (Klarinette, Gesang)
Marti Zels (Gitarre, Gesang)
Gerard Rupa (Akkordeon)
Sandor Toth (Schlagzeug)
Günter Reif (Bass)

 

Lieder:

  1. Tants Istanbul (1.49)
  2. Mayn Eynikl / Odessa Bulgarish (5.54)
  3. Goj´s Nign (4.37)
  4. Fun Tashlik (4.17)
  5. Ershter Vals (4.19)
  6. Far Woss? (3.14)
  7. Romanian-Chassidic Nigun (2.19)
  8. Awreml, der Marwicher (5.02)
  9. Forget the tears, it´s beautiful (7.15)
  10. Ballad for a Klezmer (4.16)
  11. Jorik (4.08)
  12. Di Mashke (3.29)
  13. Goodbye, Wrotschlaf (7.21)
  14. Shir la Shalom (3.46)
  15. L´Chaim! / Yiddish blues (3.07)
  16. Ale Brider (2.29)
Huljet
 

Kommentar zu einzelnen Stücken:

Tants Istanbul ist ein G. Feidmann - lastige Interpretation eines Stückes von Dave Tarras.

Goj´s Nign ist eine ruhige Eigenkomposition der Gruppe; viel Akkordeon mit einer überzeugenden jazzigen Improvisation auf dem Bass.

Fun Tashlik ist ein Lied, das die Klezmatics schon ehemals eingespielt hatten. Die Version auf dieser CD ist zu nah am Vorbild, ohne dessen Vorzüge übernehmen zu können.

Ershter Vals, ein Klassiker von Chaim Towber Banner, ist ebenfalls von den Klezmatics auf deren erste Platte aufgenommen worden. Die Interpretation der Gruppe entfernt sich zwar von der Vorlage, dadurch geht aber der typische Walzer-Charakter des Stückes verloren.

Far Woss? ebenfalls eine Eigenkomposition der Gruppe. Es handelt sich um ein nachdenkliches Klarinetten-Stück mit schöner Melodieführung.

Romanian-Chassidic Nigun erinnert an ein Stück der Boibriker Kapelle, das H. Gross mit Dave Tarras und Abe Schwartz 1927 eingespielt hat.

Awreml, der Marwicher von Mordechai Gebirtig, einem der größten Schreiber jüdischer Lieder (Er wurde 1877 geboren und 1942 von einer deutschen Kugel getötet. Angeblich weil er gelächelt hat.)

Forget the tears, it´s beautiful, ein Stück von Helmut Eisel in einer Ruhigen Interpretation.

Jorik, von G. Brinkmann geschrieben, ruhig und gut.

Di Mashke. Das Stück an sich ist gut. Nur der Gesang kann nicht ganz überzeugen.

Goodbye, Wrotschlaf, eine Eigenkomposition im Walzer-Rhythmus mit ausgeprägeten Gitarrenpassagen und Akkordeon. Eindeutig das beste Stück auf der Platte. Es zeigt das Potential der Gruppe. Echt Klasse!

´Chaim! / Yiddish blues lehnt sich den jüdischen Anwandlungen Branford Marsalis an. OK.

Ale Brider: Nachdem es sich hier um ein Stück handelt, das die Klezmatics eingespielt haben und einen hohen Standard gesetzt haben, Na ja...

Fazit:
Die Gruppe hat durchaus Potential und sollte sich mehr auf Eigenkompositionen verlegen, die ihnen durchweg gut gelingen. Besonders gefällt mir von den Musikern übrigens Martin Zels an der Gitarre.
Das booklet ist zwar optisch ansprechend, enthält aber so gut wie keine Informationen zu Gruppe oder Musik
Alles in Allem dennoch ein gelungenes Debut-Album, das hoffen läßt.

Bewertung:
 Interpretation
 Virtuosität
 Spielfreude
 Aufmachung

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