Virtual Klezmer

Massel Klezmorim
Shalom

(Besprechung: Andreas)

 

Lieder:

  1. Lower East Side ( 3:05 )
  2. Nigun Chassidi ( 2:30 )
  3. Zen Brider ( 10:20 )
  4. Ale Ale Ljule ( 3:15 )
  5. Dire Geld ( 1:25 )
  6. Der Jiddische Fiddler ( 3:05 )
  7. Dona Dona ( 2:30 )
  8. Händchen ( 2:30 )
  9. Sog nischt kejnmol ( 2:00 )
  10. Jerushalajim shel zahav ( 3:00 )
  11. Jamin Usemol ( 3:00 )
  12. Kol Dodi ( 2:10 )
Mssel-Klezmorim_Sholom
 

Kommentar zu einzelnen Stücken:

1. Lower East Side ( New York, 20. Jhrdt. ) Lower East Side ist der Titel dieser Tanzmelodie, und Lower East Side ist ein Stadtteil von New York.Von den im 17. Jahrhundert eingewanderten Sepharden stammt auch die in dem Lied beschriebene Geschichte; von zwei Emigranten. Der eine ist ein reicher Bankier geworden, der andere ein armer Musiker.

2. Nigun Chassisi ( Chassidisches Gebet/Polnisch Galizien ca. 14. Jhrdt.) Die Melodien und Gebete ihrer Nigunim, ihrer gesungenen Gebete, sind im Ursprung nicht selten biszu 2000 Jahre alt. Nigun Chassidi, die Anrufung Gottes.

3. Zen Brider ( Polnisch Galizien, 18./19. Jhrdt.) Die Geschichte der "Zehn kleinen Negerlein", und tatsächlich gibt es diese bekannte Geschichte aufjiddisch. Hier sind die Zen Brider, vermutlich in einer Version aus aus Rumänien.

4. Ale Ale Ljule ( Wiegenlied aus Moldavien, Ende 19. Jhrdt.) In diesem Wiegenlied wird dem kleinen Kind erzählt, welchen Luxus man sich machen will. Brötchenmit Butter kaufen, damit alle auf diesen weisen Sohn neidisch sind.

5. Dire Geld ( New York, Ende 19. Jhrdt.) Ein kurzes Lied über die Miet- und Wohnverhältnisse in New York ende des 19. Jhrdt.

6. Der jiddische Fiddler ( um 1900) Das Lied handelt über ein Gespräch dreier Mütter, die stolz über Ihre Söhne berichten.

7. Dona Dona Über den Ursprung des Liedes streiten sich heute noch die Fachleute. Bekannt geworden ist es durch die englische Version von Donovan. Hier ist die jiddische Originalfassung.

8. Händchen Kaman Liz, ein polnischer Schriftsteller schrieb dieses Gedicht zwischen 1930 und 1940.

9. Sog nischt kejnmol Ein junger Dichter aus Milna, Hirsch Glick, schrieb dieses Lied 1943 im Wilnaer Ghetto. Es wurde zur Hymne des jüdischen Widerstandes und der Partisanen. Hirsch Glick fiel kurz darauf mit 23Jahren im Kampf gegen die deutschen Truppen.

10. Jerushalajim shel zahav ( Jerusalem aus Gold) Lied über die Stadt der Städte, die goldene Stadt Jerusalem.

11. Jamin Usemol Ein Lied aus der Karawanserai in der Wüste Negev. Eine Karawane zieht vorbei.

12. Kol Dodi ( New York, 20. Jhrdt.) Die Melodie zu diesem Text aus dem Hohelied Salomos ist in ihrem Ursprung wohl 3000 Jahre alt.Kol Dodi - Die Stimme meines Herrn.

Fazit:
Schöne alte Melodien, teilweise in ihrer Originalfassung mit wenig instrumentaler Unterstützung. Manchmal erinnert der Gesang und die Melodie an Reinhard May, aber mit Texten gemischt aus Deutsch und Jiddish; kann man eigentlich nicht beschreiben. Ich bin eher zufällig an diese CD gekommen. Sie sieht zwar aus wie ein billiger Musiksampler,es steckt aber doch einiges mehr dahinter. Eine CD, die von ihrem Ursprung aus der Rolle fällt, deswegen aber keineswegs schlecht ist.

Bewertung:
4-sehr gut

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