Da wir die ersten waren, konnten wir
uns einen Platz in der ersten Reihe sichern.
Der Abstand zu den Musikern war nur wenige
Schritte, was dem Ganzen eine recht persönliche
Note gab. Nachdem die Beleuchtung abgeschaltet
wurde und nur noch die “Bühne” beleuchtet
war, begann das Konzert.
Sehr routiniert die Musiker und die Musik
vom Feinsten. Es begann mit dem Titel
“Rebbes Tanz” womit das Konzert eingeleitet
und auch beendet wurde. In einem Beiheft
konnte man die Texte übersetzt nachlesen
und das Programm verfolgen. Zwischen den
einzelnen Liedern brachte Michael Chaim
Langer ganz lustige Einlagen in Form von
kleinen Geschichten oder Witzen, die sich
auch auf das folgende Stück bezogen. Da
es die Premiere des neuen Programms war,
waren auch die Eltern der Musiker anwesend
und Michael C. Langer widmete das Lied
“Kroke” seinem Vater, der in der zweiten
Reihe saß. Die Atmosphäre war sehr schön.
Die “Show” kann man nicht beschreiben.
Der Gesichtsausdruck der Musiker, besonders
der von Joachim Günther war unbeschreiblich.
Man wußte nicht, ob er immer so “dreinschaut”
, oder ob der die ganze Sache nicht ernst
nimmt. Ich vermute, es gehörte zur Show.
Jedenfalls ein göttlicher Anblick der
ganzen Band. Alle Stücke waren souverän
gespielt, ohne Patzer und ohne technische
Hilfsmittel. Die Stimme von Michael C.
Langer erfüllte die ganze Synagoge und
ich habe ständig nach einem versteckten
Mikrofon gesucht. Offensichtlich hat er
eine so gigantische Stimme, die letztendlich
das halbe Publikum mitriß und es zu klatschen
begann. Nach einer kurzen Pause folgte
der zweite Teil. Er begann mit dem Lied
“Joschke” das Jontef bisher noch nie gespielt
hatte. Einige Lieder waren alt, viele
aber neu und bekannt.
Als Michael C. Langer begann “el male
rachamim” zu singen, wurde es mir etwas
komisch. Ein Gebet in das Konzert einfließen
zu lassen erschien mir zu abartig. Zumal
er es in ohrenbetäubender Lautstärke sang
oder eher sprach; man hätte es auch weglassen
können, da es sicherlich nicht dem Konzert
den Touch gab, den er gerne erzielt hätte.
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