Helmut Eisels Artikel

virtual klezmer Forum: jüdische Musik & Klezmer: Helmut Eisels Artikel

Nicolas

Freitag, den 07. Februar, 2003 - 02:32
Es ist schwierig zu begreifen für mich, wie man eine solch starre Haltung zur Musik haben kann.
Das verweigern einer weiterentwicklung der Musik kenne ich nicht nur von dieser Diskussion, auch im Bereich der Klassik gibt es sowas wie wir wissen."...Bach kann man so nicht spielen, viel zu romantisch...das ist keine Barockmusik mehr..."
Heute fahren wir mit Autos statt mit Kutschen und doch ist die Kutsche der Vorgänger des Autos.Sie hat sich nur weiterentwickelt.Die Art wie heute von vielen Musikern Klezmer gespielt wird ist eine weiterentwicklung des traditionellen Klezmer.
Das ist das heute.Ich bin schon gespannt auf das was morgen kommt.
Gruß Nicolas

Anonym

Dienstag, den 14. Januar, 2003 - 16:46
papperlapapp

Anonym

Dienstag, den 14. Januar, 2003 - 12:57
Meine Güte,wie weit entfernt ist das hier von dem was Musik bedeutet......armselig weit weg-shalom,Marija

gus

Donnerstag, den 02. Januar, 2003 - 12:18
Hallo Karoly,
Du kommst über "Klezmer in Deutschland" drauf.
Wenn Du auf "Deutschland" (Top in der Java-script Navigation) klickst, dann kommst Du auf die Übersicht von "Klezmer in Deutschland". Von dort aus gibts einen direkten Link.
Oder Du verwendest Die Suche und tippst etwa "Eisel " oder so ein.
Momentan findet sich auch auf der klezmer.de Einstiegsseite ein link auf den Artikel.
Die direkte URL ist:
http://www.klezmer.de/D_Klezmer/D_aufsatz/Eisel.html

Ich hoffe, daß Du jetzt nicht verwirrt bist.
Viel Vergnügen,
gus.

Karoly Takacs

Mittwoch, den 01. Januar, 2003 - 22:33
Ich habe die Diskussion durchgelesen, und würde gern den "Auslöser" auch lesen. Wo kann ich ihn finden?

Robert Majeric

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:30
Hallo Heiko, ich möchte meine praktische Erfahrungen und Aspekte zum Helmut´s Artikel über Kli zemer beitragen.
Ich bin seit ca.17 Jahre amateure Musiker und habe wie die meisten eine 10 jährige klassische Musikausbildung in der Musikschule hinter mir. Mir war schon immer bewußt, daß ich irgendwie mit der Musik, die ich in den vielen Jahren gelernte bekommen habe und weiter gab, unzufrieden war. Ich bin vor ca. 7 Jahre durch den Film - Jenseits der Stille - als Giora Feidman auf dem Kinoleinwand Auftrat, auf Klezmer zugestoßen. Mich hat damals die Reaktionen der Zuschauer im Kino positiv Beeindruckt. Damals kannten viele diese Musikrichtung noch nicht. Natürlich hat mich zunächst die spielweise Giora´s fasziniert, die Art wie er durch diese Musik die Zuschauern begeistern lies. Nach einigen Live Konzerte von Giora habe ich zufällig David Orlowsky bei einem Konzert kennengelernt. Mit ihm habe ich seine Erfahrungen zum Klezmer und diese Workshops von Giora u. Helmut erfahren.Es gibt noch ein besonderes Ereignis die ich hier gern erwähnen möchte und selber bei einem Feidman Konzert erlebt habe: ich beobachtete einen geistig und körperlich Schwerbehinderten,wie er diese Musik,die intensität und klangfarbe die Giora Feidman spielte in sich aufnahm und er versuchte dies wieder in seiner ganzen Kraft durch körperliche Raktionen wieder zu spiegeln. Da wurde mir entgüldig klar ich muß das Klezmer spielen erlernen. Und so besuchte ich meinen ersten Workshop beim Helmut. Ab diesen Punkt begann ich mich musikalisch zu entwickeln und dadurch auch meine Denkweise zur Musik und zur Jüdische Kultur zu wandeln,ich beschäfígte mich viel mit geschichtliche Hintergründe zum Thema Klezmer. Aber eines habe ich durch Helmut gelernt und ich muss ihn dadurch auch bestätigen, dass Kle zemer,ein Gefäß eines Liedes, (wie er es in seinem Artikel schreibt)in jedem ist, in irgendeiner Form und durch ein Sprachrohr, ob es ein Instrument oder Stimme ist zu erklingen bringen werden kann. Nur viele Menschen wissen nicht damit umzugehen und um diese Musik innerlich zu befreien. So ist es mir ergangen. Durch Helmut´s Improvisationstechniken lernte ich mit Klezmer umzugehen. Meine Erfahrungen mit Kle zemer, die ich bei solch einen Workshop mit Helmut erhalten habe, versuchte ich weiterzuvermitteln in meinen musikalischen Tätigkeiten in Orchestern und Ensambles, ob Solo oder sonstige Auftritte. Dort erhielt ich nur positives Echo und Begeisterung vom Publikum und Freunde zum Thema Klezmer. Als ich meinen ersten offiziellen Auftritt in einem Altersheim hatte und ich spontan einen Klezmertitel spielte, war die Raktion der alten Menschen verblüffend. Sie waren alle Begeistert und berührt von Kle zemer, da merkte ich das ich auch ein art Gefäß bin, voll mit Melodien, die weitergegeben werden kann.
So wurde mir nach einer Zeit klar das ich auf den richtigen Weg bin zu einen (Kle zemer)Klezmorim zu werden.Natürlich bin ich auch nicht geneigt auch andere Theorien über Klezmer,wie Klezmer interpretieren zu ist aufzunehmen. Ich finde es wichtig alle Aspekte über Klezmer warzunehmen und zu erleben. Übrigends es war ein schöner Beitrag von Uta Mehlig.

Gruß Robert

gus

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:29
Hallo Peter,

sorry, wenn ich mich einklinken muß.
Aber Deine Äußerung
"Genauso unerklärlich ist mir die miserable Behandlung Helmut Eisels seitens klezmer.de, seien es nun Konzerte oder CD-Einspielungen"
kann ich nicht unkommentiert stehen lassen.

Helmut Eisel wird von "klezmer.de" nicht "behandelt".
Klezmer.de ist ein Forum, in dem jeder die Möglichkeit hat (sofern dies qualifiziert geschieht), seine subjektive Meinung zu äußern - sei es hier im Forum oder sei es in Besprechungen.
Mir als Betreiber steht es nicht zu an diesen Meinungen Kritik zu üben, sie zu verändern oder was auch immer. Sie gelten weil sie legitim sind.
Es sind persönliche Meinungen einzelner Autoren und von daher nicht notwendigerweise Meinungen von "klezmer.de".
(Natürlich habe ich auch eine Meinung und die äußere ich auch. Aber ich bin nur ein Teil von klezmer.de. klezmer.de selbst ist keine Person sondern etwas abstraktes und hat daher keine eigene Meinung)
Unterschiedliche Meinungen sind höchst willkommen und werde ich in Zukunft auch weiter fördern.
Deshalb auch der Artikel von Helmut.
Ich denke (Bitte Helmut korrigier mich, wenn dem nicht so sein sollte), der Artikel ist nicht zuletzt auch deswegen entstanden, weil ich Helmut dazu angeregt habe.

Und was ich auch mal klarstellen will:
In Klezmer.de wird und soll jeder so kritisiert werden, wie es der jeweiligen erbrachten Dienstleistung entspricht.
Wenn eine CD oder ein Konzert nicht sooo toll ausfällt, dann kann und soll es hier auch gesagt werden!
Auch hervorragende Musiker haben bessere und schlechtere Tage.
Ich kann es nicht für gut befinden, wenn kritische Worte hier in klezmer.de nicht gelten gelassen werden.
Wir sind hier KEINE Weichspüler, sondern wir sagen, was wir denken.
Und wenn dabei jemand etwas ungünstiger wegkommt, wie es vielleicht gerechtfertigt erscheint, dann steht es jedem offen, eine Gegendarstellung zu schreiben und SEINE Meinung hinzuzufügen.

Grüße,
gus

Peter Schinkel

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:28
Hallo, lieber Herr Lehmann,

erst jetzt habe ich Ihre Entgegnung auf dem schwarzen Brett von klezmer de entdeckt. Es tut mir Leid, daß Ihnen die Anrede mit ?Herr? unangenehm zu sein scheint. Aber schließlich kennen wir uns nicht und deshalb hielt ich sie für angemessen. Genau genommen kenne ich Sie doch, denn Sie haben in Fürth das Eröffnungskonzert mit SUKKE gespielt ? wenn ich mich nicht sehr irre ? und von daher habe ich Sie noch in Erinnerung.

Wahrscheinlich ist es schwer, mit Ihnen zu diskutieren, denn Sie lesen unaufmerksam und köcheln die Zutaten dann nach Ihrem Rezept zurecht, d.h. hier, Sie ziehen meine Worte aus dem Zusammenhang und setzen sie anderweitig wieder ein. Ich habe geschrieben: ??..und intelektuell für jedermann nachvollziehbar??. (das soll heißen, ?damit es alle verstehen können?). Die Attribute ?klein?, ?aggressiv?, ?böse? kommen tatsächlich in meinem Beitrag vor und ich bleibe dabei, dass es ?böse? ist, wenn Sie schreiben: ?? kriminalisiere alle diejenigen??. Kein Mensch, niemand und nirgends hat irgendjemanden in all? den Artikeln kriminalisiert. Aber Sie unterstellen das. Und ?klein? machen Sie sich in meinen Augen, wenn Sie Herrn Eisel (damit er sich nicht über die fehlende Anrede beschwert), ?Arroganz? und ?moralisches Überlegenheitsgefühl? vorwerfen. Bleibt das Wort ?aggressiv? übrig. Nun gut, das ist Ermessenssache. Ich halte Ihre Entgegnung(en) auf Kli Zemer für aggressiv; Sie mögen das anders sehen.

Bei dieser Gelegenheit: ?das Resonanzfeld? (im Unterbewußten) habe ich herangezogen, weil es sich für diese im musikalischen Bereich spielende Diskussion anbot. Ich nehme es gerne zurück. Nicht aber Ihr ?Unterbewußtes?, es sei denn, Sie hätten nachweisbar keines. Wie sich an dieser Aussage zeigt, führe ich die Diskussion natürlich subjektiv. (?gus? hat ausdrücklich darauf hingewiesen, man möge in diesem Forum seine subjektive Meinung äußern). Ich schreibe zwar auf einem PC, bin aber keiner. Anton Kuh sagte sehr treffend: ?Nur nicht gleich sachlich werden! Es geht ja auch persönlich.? Lieber Herr Lehmann, geht es auch mit ein wenig Humor? Sie machen jüdische Musik und bleiben dabei so ernst als hätten Sie keinen. Das gibt?s doch nicht. Wie darf ich mir das alles zusammen reimen?

Ich für meinen Teil werde mich jetzt von der Diskussion verabschieden. Es hat mir Spaß gemacht, mich als Laie, der nicht auf, sondern vor dem Podium sitzt und der Klezmermusik sehr liebt (sofern sie gut ist und sie mich auch emotional anspricht), hier eingebracht zu haben. Sie führen den Disput mit Helmut Eisel fachlich fundiert weiter, aber nicht in diesem Forum. Da darf zuversichtlich gehofft werden, daß am Ende alles auch wirklich weiterführend gewesen sein wird.

Und - jetzt endgültig - ganz zum Schluß: ?Purist?, Herr Lehmann, lasse ich stehen, ?rückwärtsgewandt? streiche ich, eigenmächtig, wenn Sie erlauben.

Mit versöhnlichen Grüßen
Peter Schinkel

Heiko Lehmann

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:27
"Das erschreckt" tatsächlich! Die sachliche Auseinandersetzung fand ich in Peter Schinkels Beitrag auch nicht. Helmut Eisel ist "Helmut Eisel" ("engagiert, verbindlich und intelektuell), Christian Dawid und Heiko Lehmann sind "die Herren Dawid und Lehmann" ("klein", "agressiv", "böse"); wie sachlich. Ich vertrete meine Meinung, so tut das Helmut Eisel. "Kli Zemer", diese unschuldigen Worte, als "vorhandenes im Unterbewußtem liegendes Resonanzfeld" zu interpretieren steht jedem frei, aber zu behaupten, ich hätte Angst vor diesem Monstrum ist reichlich anmaßend. Für mich ist Klezmer-Musik, kurz gefaßt, die instrumentale Volksmusik der osteuropäischen Juden. Wenn gesagt wird, das sei sie wahrlich nicht, dann sei erlaubt zu argumentieren, zu streiten und zu diskutieren. Ich halte diese Diskussion für wichtig, sonst hätte ich nicht reagiert. Helmut Eisel und ich kennen uns lang und sind uns einig, eine fachliche Diskussion weiterführen zu wollen. Jedoch werden wir dies nicht innerhalb dieses Forums tun. Mit freundlichem Gruß! Rückwärtsgewandter "Purist Herr Lehmann".

Schinkel

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:26
Es war höchste Zeit, daß Helmut Eisel (am 24.11.02) seine Musikauffassung, Klezmer-Musik zu spielen und zu vermitteln, öffentlich gemacht hat. Die Puristen sind erschreckt; ihre harschen Reaktionen darauf zeigen das recht deutlich. Da frage ich mich natürlich, warum dieser gereizte Ton? Eisel hat engagiert, verbindlich und intelektuell für jedermann nachvollziehbar aufgezeigt, wie er Klezmer versteht, was ihm Klezmer bedeutet und wie ihn dieses Verständnis persönlich und musikalisch weitergebracht hat. Die Reaktionen darauf sind beleidigend-hämisch und erschöpfen sich in der Beurteilung einiger herausgepickter Begriffe. Warum nur entwickeln die Herren Lehmann und Dawid eine so offensichtliche Scheu davor, sich auf den Begriff ?Kli Zemer? einzulassen? Haben sie Angst vor etwas Unbekanntem? Dabei vergessend, daß das eine das andere nicht ausschließt. Warum die schweren Antwort-Geschütze gegen einen sachlichen und ehrlichen Artikel, mit dem niemand angegriffen wurde? Mit so verleumderischen Vorwürfen, wie ?Arroganz?, ?moralisches Überlegenheitsgefühl? machen sich die Herren selbst klein. Wer Helmut Eisel kennt, weiß, daß diese Eigenschaften in keiner Weise auf ihn anzuwenden sind. Wieso also diese aggressive Aufregung? Für mich gibt es da nur eine Antwort: Kli Zemer berührt ein vorhandenes im Unterbewußtem liegendes Resonanzfeld (schön, dass wir im musikalischen Bereich bleiben können). Das erschreckt! Und deshalb zurück in die Tiefe des Unbewußten. So bekämpft man sich immer selbst. --- Küchentisch-Psychologie? Meinetwegen.--- Aber stimmen tut?s doch. Das nämlich ist die einzig zu verstehende Erklärung dafür, warum die Antworten auf seinen Aufsatz so ausfielen, wie sie ausfielen. Die Angst, sich auf Kli Zemer einzulassen, weil unbekannte Gefilde drohen und, ja, vielleicht gar ?Esoterisches? (Pfui).

Traditionalisten (auch Puristen) sind Leute, die etwas brauchen, woran sie sich festhalten können. Das braucht jeder. Aber das verhindert Neues. Bei Kli Zemer geschieht etwas Unerwartetes, etwas Neues. Ohne eine Bereitwilligkeit, eine Offenheit dafür hätte es Klezmer nie gegeben, wären Klezmorim nie entstanden. Die alten Wander-Musikanten haben alles aufgenommen, gehört und gespeichert, was sie musikalisch für gut und brauchbar hielten. Nach Skalen und Akkorden haben sie nicht gefragt. Klezmer-Musik hat sich immer verändert und kein Mensch kann sagen, wie sie sich heute anhörte, hätte es eine kontinuierliche Weiterentwicklung gegeben. Spekulationen darüber sind müßig. Wichtig ist, was jetzt geschieht. Nicht trotzdem, sondern deswegen ist Klezmer seit 150 Jahren gleich jung geblieben.

Für jede Richtung ist genügend Platz. Und da frage ich mich oft, warum diese Aversion vieler Klezmer-Musiker und Klezmer-Theoretiker gegenüber Giora Feidman. Ohne ihn könnten doch alle hier in D. im stillen Kämmerlein im eigenen Saft schmoren. Genauso unerklärlich ist mir die miserable Behandlung Helmut Eisels seitens klezmer.de, seien es nun Konzerte oderCD-Einspielungen. Hier orte ich Arroganz. Eine Aussage wie z.B. ?kriminalisiere all diejenigen?? (Heiko L. an Helmut E.vom 12.12.02) ist eine böse Äußerung, bestimmt diktiert von seiner Hilflosigkeit.

Schade! Eine sachliche Auseinandersetzung hätte gut getan. Leider sind manche dazu nicht bereit.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Schinkel

Katja Finkenbeiner

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:25
Hallo,

an den letzten Satz "Musik ist eben Leben!" möchte ich gerne anknüpfen und noch ein paar Worte hinzufügen. Diese haben zwar nicht direkt etwas mit "Klezmer" oder "Kli Zemer" zu tun, zeigen aber sehr schön, dass sich Musik nicht begrenzen läßt.

Dazu möchte ich den Sufi-Mystiker Hazrat Inayat Khan zitieren, der sagt, dass "die Musik des Universums der Hintergrund des kleinen Bildes ist, das wir Musik nennen. Unser Empfinden für Musik, unsere Liebe zur Musik zeigen, dass es Musik in der Tiefe unseres Wesens gibt. Musik ist hinter dem Wirken des ganzen Universums. Musik ist nicht nur das größte Objekt des Lebens, sondern sie ist Leben selbst. Hafiz, der wunderbare Dichter Persiens, sagt: "Viele sagen, dass Leben den menschlichen Körper durch die Hilfe der Musik erfüllt, aber die Wahrheit ist, dass das Leben selbst Musik ist." Was veranlasste ihn, dies zu sagen? Er bezieht sich auf eine Legende des Ostens, die uns erzählt, dass Gott eine Lehmfigur nach seinem eigenen Bild schuf und die Seele aufforderte, in sie einzugehen. Aber die Seele weigerte sich, gefangen zu werden, denn es ist ihre Natur, sich frei zu bewegen und nicht durch irgend etwas eingeschränkt zu sein. Da forderte Gott die Engel auf zu musizieren. Ihr Spiel brachte die Seele in Ekstase, und in diesem Zustand trat sie in den Körper ein, um die Musik noch besser zu vernehmen. Hafiz sagte: "Man behauptet, dass die Seele, als sie jenes Lied vernahm, vom Körper Besitz ergriff, aber in Wirklichkeit war die Seele selbst Gesang!"(aus Hazrat Inayat Khan: A Sufi Message Vol. II, S. 78 übersetzt in H. I. Khan: Vom Glück der Harmonie)

Außerdem sagt Hazrat Inayat Khan: "Wenn wir das Leben von einem philosophischen Standpunkt aus betrachten, erkennen wir, dass jeder Mensch einer Note in dieser Symphonie des Lebens entspricht; dass wir alle diese Symphonie des Lebens schaffen, indem ein jeder die Musik beiträgt, die zu dieser Symphonie nötig ist. Aber wenn wir unseren eigenen Anteil in dieser Lebenssymphonie nicht kennen, dann ist es so, als ob eine der vier Saiten einer Violine nicht gestimmt ist und darum nicht die Musik hervorbringen kann, die sie sollte. So sollten wir jenen Teil hervorbringen, für den wir geboren wurden. Wenn wir nicht das beitragen, was wir sollten, sind wir nicht in Übereinstimmung mit unserer Bestimmung. Nur wenn wir jenen bestimmten Teil spielen, der zu uns gehört, werden wir Befriedigung finden. (aus Hazrat Inayat Khan: A Sufi Message Vol. VI, S. 34 übersetzt in H. I. Khan: vom Glück der Harmonie)

Und das gilt sowohl für unser Leben als auch unsere Musik und unser Musikschaffen. Jeder geht seinen Weg und nimmt dabei seine ganz eigene Entwicklung. Warum sonst fühlen wir uns in einem Eck der Musik wohler als im anderen? Das Mit- und Nebeneinander macht die Vielfalt des Lebens und der Musik aus. Ob sich diese nun Klezmer, Kli Zemer, Jazz, Rock, Pop oder sonst wie nennt, ist letztlich egal. Denn Musik ist einfach zu schön, als dass man sich über irgend welche Musikstile streiten sollte. Musik ist Musik! Jegliche Begrifflichkeit ist allein unser (Erklärungs-)Versuch das große Mysterium der Musik zu fassen. Wir würden doch so gerne alles verstehen und erklären können, was wir tun. Dennoch bleibt jede Musikbezeichnung, jeder Musikstil, jedes in Worte fassen eine Facette des Gesamtbildes. Ein Gesamtbild, das sich aber letztlich gar nicht in Worte fassen lässt. Deshalb lasst uns doch alle gemeinsam daran weiter "malen".

Viele Grüße
Katja

Uta Mehlig

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:24
Ich würde sogar noch ergänzen wollen, daß das was wir heute als "traditionelle" Klezmermusik bezeichnen nicht nur im Laufe der Jahrhunderte aufgesammelt und "eingebürgert" wurde, sondern daß diese Musik sich je nach Region, Gemeinde usw. auch schon vorher unterschiedlich entwickelt und vom "Ursprung" entfernt hat. Musik ist eben in Bewegung. Es gab also von Anfang an mehrere nebeneinander laufende Strömungen, die dann erst später zum heutigen Fluß "traditionelle" Klezmermusik zusammengeführt wurden. Ist das nicht vielleicht auch schon ein "künstlicher Überbau", werde ich der Musik durch Zuordnung und Benennung gerecht? Der Musik selber mit Sicherheit nicht! Barockmusik ist beispielsweise auch nicht gleich Barockmusik, nur weil sie so heißt. Barockmusik heißt auch nicht ausschließlich "ohne Vibrato spielen" oder "nur auf historischen Instrumenten spielen". Es gab Zeiten und Orte an denen man sich durchaus des Vibratos bediente. Und vielleicht hätten sich viele Komponisten solche Instrumente mit der Qualität von heute gewünscht, wer weiß? Auch hier gab es viele verschiedene Strömungen, und dennoch haben sie einen gemeinsamen "künstlichen" Namen, damit es uns Menschen möglich ist diese Musik grob einzuordnen (die Benennung ist nur für uns, nicht für die Musik). Um mehr über ein Stück aus der Zeit zu erfahren, muß ich mich damit intensiv beschäftigen und kann so herausfinden zu welcher "Strömung" es gehört.
Ich werde mich allerdings erst für Musik interessieren, wenn sie mich bewegt und angesprochen hat. Dann ist es mir aber auch völlig egal, ob die verschiedenen Strömungen unterschiedliche Namen haben, ich werde mich damit auseinandersetzten. In unserem Fall sind finde ich die unterschiedlichen Strömungen gut zu unterscheiden, denn schließlich vertreten Helmut Eisel und Giora Feidman ihren Ansatz klar und deutlich und haben so weit ich weiß nie den Anspruch erhoben "wir machen die einzig gute und wahre traditionelle Klezmermusik". Der Klezmer in ihrer Spielart ist tatsächlich nicht zu überhören. Schließlich nutzen beide ja auch das traditionelle Idiom. Gekoppelt mit der "Kli Zemer"-Begrifflichkeit und/oder anderen Musikrichtungen entsteht sowohl bei Giora Feidman als auch bei Helmut Eisel eine Musik, die in vielen Menschen etwas bewegt... - wer weiß, vielleicht entwickeln sich dadurch bei anderen wieder weitere Strömungen. Musik ist eben Leben!

Marianne Henkel

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:23
Klezmer als Genre oder als ?allgemein musikalische Rezeption?? Es geht Feidman und Eisel nicht nur um eine allgemein musikalische Rezeption, sondern um eine Einstellung zum Musizieren, und die Grundlagen des ?traditionellen? Klezmer spielen dabei schon eine Rolle.
Darf ein Musiker Bach spielen und das als Jazz bezeichnen? Darf ein Musiker Schuberts Lindenbaum spielen und das Klezmer nennen ? mehr noch: als Klezmer verkaufen?
Ich lege nicht Schubert auf, wenn ich Klezmer hören will.
Wenn Jacques Loussier Bach als Jazz und Giora Feidman Schubert als Klezmer interpretiert, ist das jenseits historischer Aufführungspraxis. Herausgekommen ist dennoch gute Musik.
Ob sie in Feidmans Fall die Bezeichnung ?Klezmer? verdient? Was ist das Essenzielle des Klezmer ? der Kanon überlieferter Melodien, Spielweisen, Skalen und Rhythmen? Oder die Etymologie des Wortes ? die jegliche Musik als Klezmer interpretierbar macht und die traditionelle Klezmermusik öffnet für andere Einflüsse - Verschmelzungen mit Jazz z.B. wie bei Dave Tarras und Helmut Eisel?
Beides, meine ich. Die Etymologie des Wortes reicht sicher nicht aus, das traditionelle Idiom mit seinen besonderen Skalen, Rhythmen und Formen zu beschreiben oder in seiner historischen Entwicklung zu erklären. Es reicht aber aus, um die Klezmermusik für die weitere Entwicklung, für neue Einflüsse zu öffnen.
Ich würde die Musik, die bei dieser letzteren Auffassung von Klezmer herauskommt, nicht missen wollen. Sicher klingt sie anders als der heute ?traditionelle? Klezmer. Aber Musik entwickelt sich, das muss sie doch, um lebendig zu bleiben. Hätte man ehedem vehement auf die Ursprünge im synagogalen Gesang und in den Volksweisen gepocht ? den Klezmer, den wir heute als traditionell bezeichnen, gäbe es nicht. Die Skalen und Rhythmen, die diese ?Tradition? ausmachen, wurden im Laufe der Jahrhunderte aufgesammelt in anderen Musikkulturen und dann ?eingebürgert?. Die Entwicklung geht weiter, alles andere wäre anachronistisch.
Es mag manche verwirren, wenn zwei verschiedene Ansätze unter der gleichen Bezeichnung firmieren. Es wäre vermutlich sinnvoll, ähnlich dem Jazz für die unterschiedlichen Strömungen Namen zu finden. Feidmans und Eisels Klezmerbegriff ist sicher ein sehr offener, experimentierfreudiger, das Ergebnis anders als das der historisch orientierten Musiker ? aber der Klezmer in ihrer Spiel-Art ist nicht zu überhören.

Heiko Lehmann

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:22
Ich habe meine Argumente betreffs "Kli Zemer" in diesem Forum vorgebracht, soweit mir die Möglichkeit dazu gegeben wurde. Als Antwort erhielt ich unterbewußte Resonanzböden, vor denen ich mich fürchten sollte, und den wertvollen Hinweis, alle Wege führten nach Rom. Wenn Du meine Artikel gelesen hast, warum bist Du nicht mit Deinen Zweifeln und Fragen, die Du beim Lesen gehabt haben mußt, darauf eingegangen? Vielleicht weiß ich eine Antwort auf diese Unfähigkeit, gemeinsam auf einen Nenner zu kommen (was mich durchaus einschließt): wir nutzen den Begriff "Klezmer" für zwei völlig verschiedene Dinge. Für mich bezeichnet er ein musikalisches Genre, für Dich (und Euch) eine Form allgemein-musikalischer Rezeption, eine philosophische Kategorie -- einen künstlichen Überbau. Ich habe nichts gegen Esoterik, die Esoterik kennt auch noch andere, ältere Begriffe für das, was ihr "Kli Zemer" nennt. Ist das ein Vorschlag? Mehr an Erkenntnis war auch für mich nicht während dieser Diskussion ´rauszuholen. Wenigstens können wir gemeinsam klagen. Abschließende Grüße!

Uta Mehlig

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:21
Ich werfe Dir in keinster Weise fürchterliche Sachen vor. Da hast Du wohl was falsch verstanden! Ich hätte nur einfach gerne ein paar vernünftige Gegenargumente in Hinblick auf Helmuts Artikel gehört - ich kenne übrigens beide Artikel von Dir, weil es mich interessierte und war gespannt auf die Diskussion - von einer Diskussion konnte doch keine Rede sein. Die Art und Weise und der Ton machen die Musik. Das hat auch nichts mit streiten zu tun... Ich bin für mich nur darin bestätigt worden, meinen Weg weiter zu gehen. Übrigens auch für mich war es Freizeit, in der ich gerne etwas gelernt hätte!

heiko Lehmann

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:18
Ich fühle mich nicht angegriffen, ich nehme an einer Diskussion teil. Ich habe kein Schubladendenken, ich habe eine Meinung, der ich Ausdruck gebe und für die ich zu argumentieren vermag; obwohl die von Deiner abweichen mag, ist sie deshalb nicht automatisch Schubladendenken. Zeige mir die Stelle, an der ich von irgendjemanden verlange, so zu denken wie ich. Ich streite gern, es macht mir Spaß und man lernt meistens etwas dabei. Zur Zeit leider nicht. Wenn Du meine Argumente nicht kennst, warum wirfst Du mir dann all diese fürchterlichen Sachen vor? Helmut bezieht sich darauf: ein Artikel auf klezmer.de, ein weiterer in englisch auf www.sukke.de/lecture.html, der ausführlichere. Ob ich Deine Musik Klezmer-Musik nennen würde, weiß ich nicht, denn ich habe sie nicht gehört. Vielleicht sollte ich auch einmal erwähnen, daß ich klezmer.de nicht betreibe, keinen Einfluß auf die Mitarbeiter nehme, geschweige denn vom Betreiber bezahlt werde. Jeder rezensiert hier was er will, es gibt keine Absprachen. Alles Freizeit.

Uta Mehlig

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:16
Ich habe den "Dialog" über Helmuts Artikel mit Interesse verfolgt. Über Dialogfähigkeit wollen wir hier lieber nicht sprechen, Heiko!
Ich finde es erschreckend, wie festgefahren man sein kann. Musik ist überall und zu allen Zeiten einem Weiterentwicklungsprozess ausgesetzt gewesen und wird es auch immer sein. Musik ist doch keine starre Angelegenheit. Natürlich muß ich mein Handwerk (in diesem Fall das Instrumentalspiel) beherrschen, bevor ich eine qualitativ gute Leistung bringen kann. Selbstverständlich muß ich mich mit dem theoretischen Umfeld der Musik (musiktheoretisch und musikwissenschaftlich) die ich mache angeeignet und mich damit auseinandergesetzt haben. Aber warum soll ich nicht das, was mir daran besonders gefällt mir zu eigen machen, es weiterentwickeln und weitergeben? Anders gedreht, was nützt mir, wenn ich mich mit der Musik auseinandergesetzt habe, alles technisch perfekt abliefern kann, aber nichts dabei überkommt, weil die Musik nicht mit meinem eigenen Empfinden und meiner eigenen Interpretation belebt worden ist? Klar, wenn ich mich damit beschäftigt habe werden Empfindungen geweckt und Dinge verständlich, die vorher nicht klar waren usw. Warum gibt es dann aber einerseits Musik, die mich persönlich direkt berührt und warum gibt es welche, zu der ich selbst nach langem Üben und "Bücherwälzen" keinen Zugang bekomme? Zu Klezmermusik habe ich sofort einen direkten Draht gehabt. Ich wollte diese Musik machen, weil sie mir sofort gefiel, da ich mit Improvisation zu dem Zeitpunkt noch kaum Erfahrung hatte, bin ich den Weg "Kli Zemer" gegangen. Dieser Weg hat mir nicht nur die Klezmermusik (übringens durchaus traditionelle Klezmermusik einschließlich theoretischem Fachwissen) noch näher gebracht, ich habe auf diesem Wege auch durchaus erfolgreich einen Zugang zum Improvisieren bekommen. Durch das Improvisieren habe ich mein Instrument von einer ganz anderen Seite kennen gelernt und man höre und staune, mein Spiel hat sich sogar technisch verbessert - nicht, weil ich mehr übe...
Ich bin übrigens der Meinung, daß sich tatsächlich jeder gute Musiker als "Gefäß des Liedes" verstehen sollte. Das bedeutet doch nicht, daß jeder gute Musiker als "Klezmer" getauft wird. Wer sich aber mit der Musik und ihrer Herkunft ganz bewußt auseinandergesetzt hat, sich damit identifizieren kann, diese Musik weiterentwickelt und weitergibt, warum sollte der sich nicht so nennen? Daß der Begriff "Klezmer" die Worte "Kli Zemer" beinhaltet ist doch wunderbar. Das sollte jeden Klezmorim freuen. Genauso sollte es jeden Menschen freuen, daß er einfach nur so oder vielleicht auch mal ganz bewußt atmet. Wir sollten nur nicht vergessen auch der Musik Platz zum Atmen zu lassen.

Heiko Lehmann

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:15
Du unterstellst, daß ich nicht "so viel wie möglich über Musik erfahren und dann was gutes daraus machen" will? Weil Du "das Gute" bereits ein für alle Mal definiert hast? Weil ich hinterfrage und in Frage stelle? Weil ich mir meinen eigenen Zugang zur Musik suche? Glückwunsch, Du hast mir eine Menge über Dialogfähigkeit beigebracht, Meister! Also man nehme: etwas allgemein Positives, z.B. Atmen, nenne es Teil eines pathetischen Grundprinzips, sagen wir Kli Zemer (oder Dart Vader), und kriminalisiere all diejenigen, welche weiterhin einfach nur atmen wollen. Denke und tu was Du willst, Helmut, niemand hindert Dich daran. Aber gestehe dieses Recht auch jenen zu, die ihre eigenen Wege gehen. Grüße zurück!

Helmut Eisel

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:14
Hi, Christian, vielleicht sollte ich es doch noch einmal klarstellen: Ich definiere den Begriff Klezmer eben NICHT. Das überlasse ich Musikwissenschaftlern in 100 Jahren, falls sie sich tatsächlich dafür interessieren sollten, was wir heute spielen. Steht aber schon in meinem Artikel.

Christian Dawid

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:13
Helmut (bzw. Giora Feidman) bietet also die Definition: "Wer aus einer inneren Haltung des Musik-Weitergebens (statt Musikproduzierens) spielt, wer sich also als "Gefäß des Liedes" (=Kli Zemer) sieht, ist ein Klezmer."

Das ist unglaublich wischi-waschi. Diese Haltung haben alle guten Musiker aller Kulturen, und ich glaube nicht, daß die Musiker dieser Welt alle so scharf darauf sind, auf einmal Klezmer getauft zu werden. Vielleicht wollen die mit Feidman gar nichts zu tun haben?
Aus dieser scheinbar allumarmenden Haltung spricht für mich in erster Linie moralisches Überlegenheitsgefühl und ein kräftiger Schuß Arroganz.

Helmut Eisel

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:12
Wissen schadet nie, da sind wir uns völlig einig. Nicht aber darin, worum es uns geht: so viel wie möglich über Musik erfahren und dann was gutes daraus machen, das ist für mich am wichtigsten. Christian hat völlig recht: Jeder wirklich gute Musiker hat die Kli Zemer-Grundtendenzen inne. Der kli zemer-Begriff liefert einen nachvollziehbaren Erklärungsansatz für die zentrale Frage "welche Musik berührt mich" und damit einen guten Zugang zur Musik, völlig unabhängig davon, in welcher Kultur der Musiker sich bewegt.
Musik, die mich nicht berührt, brauche ich nicht, egal, wie vielen Definitionen sie genügt.
Die Beschäftigung mit Kli Zemer hilft, dem Phänomen Musik näherzukommen. Und das hilft der Musikwelt durchaus weiter! Ziel meiner Workshop-Arbeit ist die Improvisation, Mittel dazu Kli Zemer, das musikalische Basismaterial entstammt weitgehend der traditionellen Klezmermusik.
Du kannst dich gerne bei meinen Workshopteilnehmern erkundigen, ob sie sich dadurch verarscht fühlen. "Klezmer-Improvisationen" hat nichts mit verkaufen zu tun, das ist eine ganz sachliche Beschreibung.
Was ich mache, ist übrigens nach wie vor viel durch die Erfahrungen geprägt, die ich durch den Jazz habe. Stärker aber durch die Arbeit mit Feidman, und es können sich auch durchaus noch andere Einflüsse ergeben.
Gruss zurück!

Heiko Lehmann

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:11
Sarkasmus trifft es nicht. Du meinst, jeder kann seine Musik mit einem Label versehen, das ihm oder ihr paßt? Kein hinderliches theoretisches (und in vielen Fällen praktisches) Wissen über Musik braucht einem dabei im Wege stehen? Ich kann mich nicht erinnern, das als Dein Credo zu gekannt zu haben, als Du noch Jazz gespielt hast. Der Musikszene in Deutschland hilft das nicht weiter, aber mir ist bewußt, daß sich Workshops damit gut verkaufen lassen. Sarkasmus steht auch hier für "Fakt." Viele Grüße!

Helmut Eisel

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:11
Klar, Heiko, beide Seiten zu kennen ist sinnvoll. Sicher wird es bald noch viel mehr Seiten geben, allen Bestrebungen "Klezmer ist aber nur, wenn..." zum Trotz. Menschen, die Musik machen und sich weiterentwickeln, wird keine Definition aufhalten. Ist doch prima. Warum also dein Sarkasmus?

Heiko Lehmann

Dienstag, den 31. Dezember, 2002 - 18:08
Aufschlußreicher Text. Was bleibt? Zwei verschiedene Klezmer-Begriffe. Wie aufregend.

Illustration zum Artikel: AUFWIND wurde 1984 in der abgeschlossenen Gesellschaft DDR gegründet, also faktisch ohne Kontakt zum amerikanischen Revival oder Feidman. Der von Helmut erwähnte "Bruch" ging von Feidman aus; irgendwann verlangte er Ausschließlichkeit, die wir ihm nicht zubilligten. Ich glaube nicht, daß es da um prinzipielle Parteinahme ging, uns wurde die Sache ganz subjektiv einfach zu sektenartig. Beide Seiten zu kennen hat auch seine Vorteile.


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