Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Bonus Freylach SF ist eine
kurze Einlage und geht nahtlos in das Stück
Klez über. Hier fällt besonders das Tuckern
der Posaune auf. Ansonsten eher ein traditionellerer
Freilach, gut gespielt und nett anzuhören.
Die Gruppe spielen auf der CD mehrere
Stücke, die von den Klezmatics schon mal aufgenommen
worden sind. Das ist natürlich gefährlich, zumal
die Klezmatics
Maßstäbe setzen. Dennoch können sie durchaus
überzeugen. Dazu gehört auch das Stück Ale
Brider . (Es ist eine der 3 Aufnamen, in
denen auch gesungen wird.)
Freylach von L.A. kenne ich
von einer Aufname der holländischen Gruppe Di
Goyim. Fängt langsam an und wird im Laufe
des Stückes immer schneller. Gelungene Interpretation,
die sich nicht zu experimentell gibt.
Moldavian Hora zählt auch
zu den öfter eingespielten Klezmer-Stücken.
Ein ruhiges Stück, in dem wiederum die Bläser
am meisten auffallen und Nils Personne am Bass.
Der Gasn Nigun ist ein Solo
des Accoreonisten Mats Einarsson. Das Stück,
das mir am besten auf der ganzen CD gefällt.
Ein traditionelles Stück mal ganz anders und
umwerfend mit sehr viel Wärme gespielt. Schwer
zu beschreiben, was das tolle daran ist, denn
virtuos ist es nicht gespielt, aber eben mit
dem gewissen Kick.
Auch das Stück Firen di Mekhutonum
aheym ist nicht gerade genial interpretiert,
aber es hat was, da ist was das mich fasziniert,
sei es das zurückhaltende Trällern der Klarinette,
das Quaken der Posaune, oder auch das Accordeon...?
Yoshke, Yoshke, freiere
Interpretation des Stückes Josjke fort awek,
mit viel “Aabadabadei Hey Hey Abadabadei”
gesungen.
Dzhankoye gefällt mir persönlich
nicht so besonders gut. Schnell gespielt. Die
letzten beiden Stücke kenne ich ebenfalls von
der Gruppe Di
Gojim.
Holland und Schweden sind eben doch nicht weit
auseinander...
Mazel Tov ruhig.
Im Stück Klezmophobia wagt
sich die Gruppe (endlich) mal in experimentellere
Gewässer. Andreas Hedwall bläst auf seiner Posaune
eine free-jazzige Blume. Sehr gut. Hieran sieht
man das Potential der Gruppe. Mehr davon!
Der Nigun schließt sich
nahtlos an, beginnt also mit einem Posaunen-Solo,
Accordeon und gestrichener Bass treten in der
zweiten Hälfte hinzu. Ein langsames schweres
Stück, auch sehr gut.
A Glezele Vayn ist ebenfalls
auf der ersten
‘Matics-CD zu
finden. Mittelmäßig.
Ot Azoi: da fällt mir natürlich
als erstes Kapelye ein, ehemals
die Gruppe von Henry Sapoznik. (Wenn mich nicht
alles irrt, dann findet es sich auf der Chicken-CD
von Kapelye). Die vorliegende
Interpretation ist gut, vor allem die Klarinette
krällert fröhlich.
Jimmy Friedman singt im Stück
Du Meydele, Du Fayns und klingt
zum Verwechseln ähnlich wie Henry Sapoznik.
Erstaunlich.
Papirosn , frei interpretierter
Klezmer-Standard schließt die CD ab.
Fazit:
Viele bekannte Stücke, viel Standards. Die
Interpretationen der Stücke sind nicht sehr
gewagt, eher traditionell. Dafür bietet die
Gruppe eine große Portion Spielfreude. Besondes
haben mir immer wieder die Bläser gefallen,
Posaune, Klarinette; aber auch Mats Einarsson
spielt ganz ordentlich auf seinem Accordeon.
Sabbath Hera Veekan ist sicher eine schöne live-Gruppe.
Leider hatte ich noch nicht das Vergnügen.
Bewertung:
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