Da fallen Bemerkungen wie "Berlins
sexiest Klezmerband", "Tanzparty"
und vieles Positives mehr. Ich war gespannt.
Musikalisch gesehen erfüllt die Band
alle Erwartungen, übertrifft sie sogar
noch.
Da stimmt alles, vom Auftreten und Outfit
der Musiker über die Präsentation der
Stücke bis hin zum musikalischen Zusammenspiel.
Die Stücke hat man so noch nicht gehört,
da werden zwar zum Teil die alten Traditionals
geboten, aber Di Grine Kuzine
spielt sie neu und frisch. Mindestens
so gut wie auf der CD, vom Standpunkt
eines Bassisten sogar noch besser: Wie
mir glaubhaft versichert wurde, ist der
Tubist, der erst seit Januar dabei ist,
ein großer Gewinn für die Band. Es hätte
also alles so schön sein können...
Aber das war es leider nicht, was aber
nicht die Schuld der Band war.
Es gab mehrere Probleme:
Der Veranstaltungsort KuRo ist ziemlich
klein, deshalb war die "Tanzfläche"
nur etwa 2 m² groß. Ausserdem war die
Musik für den kleinen Raum zu laut, es
waren zwar nur Akkordeon und Gesang verstärkt,
aber auch das war noch zu dick. Ich bin
zwar allerhand gewöhnt, aber in der zweiten
Hälfte des Konzerts taten mir einfach
die Ohren weh.
Und wie so oft, wenn Klezmermusik auf
dem Programm steht, bestand das
Publikum aus eher älteren Semestern. Jedenfalls
tat die Sängerin und Akkordeonistin Alexandra
Dimitroff zwar von der sanften Andeutung
bis hin zum Wink mit dem Zaunpfahl alles,
um das tanzfaule Publikum von den Sitzen
zu reißen, aber es war aussichtslos: Wer
nicht gerade den Drang hatte, sich im
hellen Licht vor allen Zuschauern auf
2 m² zu produzieren, der blieb sitzen.
Dadurch konnte natürlich nicht die Stimmung
aufkommen, in der eine Band zur Höchstform
aufläuft.
Trotzdem war es ein schönes Konzert, das
ich nicht hätte verpassen wollen.
Fazit:
Die richtige Band am falschen Ort.
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