(Andreas)
Am Samstag Abend spielten Sukke
das Eröffnungskonzert in der Fürther Comödie.
Nach einer endlosen Begrüßung von
Francois Lilienfeld und der Ansprache
des Bürgermeisters startete das erste
Konzert des Festivals mit Sukke
aus Berlin.
Das Konzert enthielt viele Klassiker und
auch interessante Improvisationen der
Musiker. Durch Claudia Kochs Gesang erinnerte
es stark an ein Aufwind
Konzert. Auch die Besetzung der Gruppe
war und ist immer noch bei Aufwind
aktiv. So auch Claidia Koch, die Sängerin
von Aufwind,
Heiko Lehmann am Bass, der vor einiger
Zeit auch bei Aufwind
spielte. Dann der Klarinettist Jan Hermerschmidt,
der für dieses Konzert von Aufwind
"ausgeliehen" wurde. Sanne
Möricke am Akkordeon. Also eine 3/4
Aufwindbesetzung. Die Gruppe bot sehr
schöne Arrangements und spielte professionell.
Nach etwa einer Stunde gab es die erste
Pause. Der Zweite Teil des Konzertes war
ebenso gut wie der erste Teil. Nur wenige
Gäste bemerkten, dass Heiko Lehmann am
Bass der Bogen riss.
Gleich der erst Abend eines der besten
Konzerte des Festivals. Nach dem Konzert
hatte ich mich noch lange mit Heiko Lehmann
unterhalten, der bereits ankündigte, dass
evtl. Merlin Shepherd in Zukunft für Sukke
spielen würde. Ein gelungenet Abend.
Am Sonntag Abend hatt ich Karten für
Klingon Klezmer aus Philadelphia, die
im Fürther Theater spielten. Der Saal
war wie bereits bei Sukke
restlos ausverkauft. Ich hatte schon ein
ungutes Gefühl, als ich auf der Bühne
die blau lackierte Violine liegen sah.
Und genauso schrill wie Musiker war auch
die Musik. Höllischer Lärm, eine Bühnenshow
like Metallica. Dass der Violinist nicht
auf den Knien spielend über die Bühne
gerutscht ist, war ein Wunder. Schade
nur, der Sänger (den Namen weiß ich leider
nicht mehr) war wirklich gut, aber die
Show war wirklich fragwürdig. Die E-Geige
war unerträglich und ich konnte nie eine
richtige Melodie erkennen. Das Keyboard
wechselte ständig die Instrumente und
spielte für meinen Geschmack einfach nur
wirr durcheinander. Man könnte es als
experimentelle Musik bezeichnen oder auch
als aneinandergereihte Töne im Drogenrausch.
Jedenfalls habe ich es vorgezogen, das
Konzert in der Pause zu verlassen, um
noch rechtzeitig ein paar Häuser weiter
bei den Klezmaniaxx
das Konzert vollständig sehen zu können.
Diese spielten im Caesar, einer netten
kleinen Kneipe. Da ich die Musiker alle
zu gut kenne, kann ich darüber auch keinen
unbefangenen Kommentar abgeben. Es sei
nur soviel gesagt, dass die "Kleinveranstaltung"
der Klezmaniaxx
wesentlich schöner und vor allem persönlicher
war, als die besagte Großveranstaltung
von Klingon im ausverkauften Theater.
Am Montag besuchte ich Alex
Jacobowitz im City-Center, der dort
zwischen zwei Rolltreppen vor einem Springbrunnen
stand und fröhlich vor sich hinmusizierte.
Die wenigen Zuhörer standen 50cm vor seinem
Xylophon und konnten ihm auf die Finger
sehen. In der Pause hatte ich Gelegenheit,
mich mit Alex
zu unterhalten. Er erzählte viel über
seine Stücke und jeder konnte endlose
Fragen stellen. Leider waren nur sehr
wenige Zuhörer gekommen, aber es schien
ihm nichts auszumachen.
Er gab mir noch eine CD mit auf den Weg
und nach einer Stunde verließ ich das
City Center wieder.
Abends gings in der Comödie mit Klezmerstechter
weiter. Die drei Damen spielten feinste
Klezmermusik und teilweise auch stark
klassisch angehauchte Stücke. Natürlich
nach einer erneuten Eröffnungsrede von
Francois Lilienfeld, die sich von
der Samstagsrede nicht wesentlich unterschied.
Beeindruckend war Franka Lampe am Akkordeon.
Es stockte einem der Atem wie Ihre Finger
rasend schnell über die Tasten flogen.
Ein beeindruckender Anblick. Klezmerstechter
waren absolut außen vor, was Professionalität
angeht. Absolut perfektes Timing, als
würden die Drei schon seit Jahrzehnten
zusammen spielen. Bedingt durch die Instrumente
(Querflöte, Akkordeon, Klarinetten) erinnerten
viele Stücke an normale klassische Musik.
Man kann auch keinen Vergleich zu den
anderen Konzerten ziehen, ein völlig eingener
Stil.
So hatte doch jede Gruppe ihre Eigenarten
und es ist nicht zu sagen, welches Konzert
am besten gewesen ist.
Nur Klingon, da weiß ich heute noch nicht,
was ich davon halten soll.
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